Warum du den Herbst lieben solltest

08.10.2023

Heute Morgen war ich schon in aller Herrgottsfrüh mit meinem Hund draußen.  Ich gestehe: der Herbst ist meine absolute Lieblingsjahreszeit. Die Hitze des Sommers ist so gar nicht mein Ding. Im Herbst jedoch ist die Welt so herrlich bunt –  ich liebe das Rascheln des Laubs unter meinen Füßen.  

In der Dämmerung des anbrechenden Tages war die Luft überraschend frisch – der erste Frost kündigt sich an. Ein tiefer Atemzug schenkte mir die Gewissheit: nicht nur der Kalender sagt „Es ist Herbst!“, es riecht auch so. So, wie eben nur der Herbst riechen kann. Bei uns am Fuße der Schwäbischen Alb nach Natur, mit einer herben Note frisch geschlagenen Holzes…  und nach ganz viel Laub vermischt mit einem betörenden Duft der Reife. Ich ahne die Vergänglichkeit  –  aber noch ist es nicht so weit. Noch lange nicht …

Laub? Holz? Kartoffelsuppe? Pilze? Kürbisse?
Wonach riecht dein Herbst?

Den typischen Herbstduft empfindet übrigens jeder anders. Düfte, die wir über Jahre in den Herbstmonaten immer wieder riechen, werden von uns mit dieser Jahreszeit verknüpft. Das kann bei dir ganz anders aussehen, wie bei mir. Vielleicht gehst du im Herbst gerne wandern und hast daher die kühle Bergluft mit dem Herbst verknüpft. Andere verbinden ihn mit dem erdigen Geruch von Pilzen oder mit einer ganz bestimmten Weinsorte. Für mich persönlich gehören übrigens auch die typischen Düfte von Kartoffelsuppe und Kürbiscremesuppe dazu. Wie gesagt: es hängt davon ab, welche Erfahrungen du im Leben gesammelt hast. Sag mir: „Wonach riecht dein Herbst?“

Die Zeit ist reif!
Mach dir die Welt, wie sie dir gefällt!

„Der Herbst hat auch noch viele schöne Tage!“, früher habe ich die Worte meiner Eltern immer als Abwertung verstanden – eine Beschreibung für ältere Menschen, die sich hübsch gemacht haben. Manchmal habe ich mitgelacht, weil das Outfit auch wirklich zu komisch war. Meistens aber war es mir peinlich. Ich mag es nicht, mich über andere Menschen lustig zu machen und sie zu bewerten. Außerdem bin ich heute selbst eine dieser „älteren“ Menschen. Jahreszeitlich verankere ich mich dort, wo der schönste Teil des Herbstes beginnt: alles ist reif und wunderschön anzusehen. Ja, einige Blätter sind  durchaus schon abgefallen. Aber was soll’s? Als sie noch grün waren, sind sie eh niemandem aufgefallen. Und so mache ich mich bereit, diese wunderschöne Jahreszeit  – diesen Lebensabschnitt – für mich zu erobern. Ihn  so zu begehen, wie ich es gerne hätte. Den Duft meines ganz persönlichen Herbst selbst zu gestalten und zu prägen. So dass ich eines Tages – wenn ich wirklich alt bin – sachte meine Augen schließen kann, wenn ich mich liebevoll selbst in die Arme nehmen und mich mit allen Sinnen erinnern möchte.  

Reif heißt nicht vollkommen

Mach dich bereit.
Höre in dich hinein
Spüre, dass du reif bist.
Reif heißt nicht vollkommen

Rauhnächte. 12 Tage nur für dich! (Tanja Köhler, Knesebeck-Verlag)


In meinem Rauhnächte-Buch kannst du in der zehnten Rauhnacht exakt diese Worte lesen. Seit jeher ist die zehnte Nacht dem Herbstmonat ‚Oktober‘ zugeordnet. Im Buch stelle ich dir die Frage, ob du einen großen Wunsch an dein Leben in dir trägst und wie deine Stärken dazu beitragen, diesem Wunsch Tag für Tag ein Stückchen näher zu kommen… Oder anders gesagt: überlasse es nicht dem Zufall, wie dein Herbst wird und woran du dich später einmal erinnern möchtest.  

♥ ♥ ♥

PS – Postskriptum

Wie soll dein ganz persönlicher Herbst riechen? Denk mal drüber nach …

Und was empfiehlst du den anderen ‚Hummeln‘, wie sie „ihren Herbst“ zu dem machen können, wie sie ihn gerne hätten?  

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